Ursprünglich lebte Dorothee Wegener gemeinsam mit ihrem Mann Wilhelm und den Kindern auf dem Adel. Dort hatten sie 1908 1,7 Hektar Land erworben. In den Jahren 1909/1910 absolvierte Dorothee Wegener eine Hebammenausbildung. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führten im Jahre 1912 dazu, dass Wilhelm Wegener bei der Gemeinde Ahausen den Antrag stellte, in das hiesige Armenhaus ziehen zu dürfen.
Doch die Gemeinde Ahausen bot der Familie stattdessen ein günstiges Baugrundstück im Verdener Weg an. Dem Sitzungsprotokoll vom 12. Juli 1912 ist der Grund für dieses Angebot zu entnehmen: „Um Frau Wegener, die Hebamme ist, im Dorf zu behalten.“
Die Familie verkaufte den Besitz auf dem Adel und tilgte damit ihre Schulden. Dann erbauten sie auf dem Grundstück in Ahausen ein kleines Häuschen, das auch heute noch in seiner ursprünglichen Bauweise zu erkennen ist. Dort lebten sie in bescheidenen Verhältnissen. Am 4. Januar 1916 fiel Wilhelm Wegener als Soldat in Kladki, in der heutigen Ukraine. Nun war Dorothee Wegener auf sich gestellt. Insgesamt dokumentierte sie in den Jahren von 1910 bis 1951 fast 900 Geburten, die sie als Hausgeburten begleitete. Am 22. April 1959 starb sie im Alter von 77 Jahren.